19.01.2014 SGBN 1 – TUSG Ritterhude 17:15 (Halbzeit 9:10)
Im letzten Spiel des Jahres 2013 konnte sich die erste Vertretung der SGBN-Herren in einem von körperlicher Härte geprägten Hinspiel gegen Ritterhude mit einem klaren Sieg durchsetzen. Heute, im zweiten Spiel des neuen Jahres, hieß der Gegner bereits wieder Ritterhude.
Nachdem wir im Hinspiel mit klarem Kopf und variantenreichem Angriffsspiel gegen eine harte Abwehr zum Erfolg gekommen waren, lautete die Devise nun vor heimischem Publikum ebenso konzentriert zu agieren.
Nachdem nur wenige personelle Veränderungen des Gegners zu verzeichnen waren (die negativ aufgefallene Nr. 6 der letzten Partie war heute gar nicht erst angereist), schien die Umsetzung der Zielvorgaben durchaus machbar.
Unverhofft kommt oft – bereits vor Anpfiff waren es die äußeren Einflüsse die anders kamen als erwartet. Leider waren die angesetzten Schiedsrichter vom ATSV Habenhausen nicht erschienen, sodass Helge und der zweite Keeper der TUSG sich bereit erklären mussten, die Partie zu leiten. Dies schien in Anbetracht der Härte des Hinspiels zwar nicht die ideale jedoch die fairste Lösung.
Statt der Habenhauser Schiedsrichter hat es jedoch eine Delegation des Tabellenführers der Bremenliga in die Volksmannstraße verschlagen, um sich vor dem Spitzenduell gegen die SGBN im Februar, einen Eindruck von unserer derzeitigen Leistung zu verschaffen und vielleicht den ein oder anderen Spielzug im Vorfeld zu sichten. Ohne viel vorweg zu nehmen, kann man sagen, dass sich der abendliche Besuch in dieser Hinsicht als vergeudet herausstellen sollte.
Die Anfangsphase verlief auf beiden Seiten zunächst etwas unsicher und die ersten Angriffsversuche führten nicht zu Toren. Die SGBN konnte sich dann jedoch durch einfache Tore nach einem anfänglichen 0:1 Rückstand mit 4:2 absetzen. Anstatt die wachsende Sicherheit aufzugreifen, vergaben wir aber ein ums andere Mal durch den plötzlich stark agierenden Schlussmann der TUSG die Torchance. Dieses Bild sollte noch spielbestimmend werden. Die nicht wirklich gefundene Souveränität kippte in der 20. Minute beim Spielstand von 4:5 für die Gäste langsam zur Unsicherheit. Mehr und mehr Bälle gingen verloren und trotz einem ebenfalls starken Rückhalt der Nummer 12 im Tor der SGBN entglitt die Partie zu einem Stand von 5:8. Alex zog daraufhin in der 17. Minute zum ersten Mal die Reißleine und nutzte das Time-Out um seine Schützlinge noch einmal auf das wesentliche zu fokussieren – mit mäßigem Erfolg. Zwar fielen bis zum Halbzeitpfiff nicht viele Tore, jedoch sollte dies weniger an mangelnden Chancen als vielmehr am Torabschluss in Verbindung mit der bereits erwähnten Torhüterleistung liegen. Der Halbzeitstand von 8:10 für die Gäste machte allen SGBN-Akteuren deutlich, dass es einer Leistungssteigerung bedarf um in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel zu kommen und die wichtigen zwei Punkte in der Neustadt zu behalten.
Beim Gang in die Kabine war die Anspannung bereits zu spüren, jedoch wusste Alex mit einem eher angenehm temperierten Pausentee die Gemüter wieder etwas abzukühlen. Die Fehleranalyse fiel nicht schwer: Kompakteres agieren und frühzeitiges unterbinden der Passspiele des Gegners sollten für die nötige Stabilität in der Abwehr sorgen. Die Vermeidung von fahrlässigen Anspielen und eine zunehmende Sicherheit durch saubere Aktionen im Angriff, sollten zu besseren Torabschlüssen führen und somit die Zählertafel auf Seiten der Heimmannschafft endlich füllen.
Mit entsprechender Motivation und dem Willen die Partie wieder zu drehen betratet die SGBN das Spielfeld. Nachdem nach Wiederanpfiff der erste Angriff bereits mit einem einfachen Ballverlust verloren ging und der Gegner sich im Gegenzug auf drei Zähler absetzen konnte, war klar, dass die TUSG das Spiel nicht einfach wieder hergeben würde. Diese gewonnene Erkenntnis legte anscheinend einen Schalter um und die guten Vorsätze aus der Pause begannen zu keimen. Mit einer starken Abwehrleistung und schnellen Bällen nach vorne in erster und zweiter Welle konnte der bisherige Rückstand zum Spielstand von 11:11 aufgeholt werden. Nach einem Hin und Her auf der Anzeigetafel konnte sich die zunehmend sicher wirkende Truppe der SGBN mit drei Toren zum 16:13 absetzen. Der Sieg schien nun zum ersten Mal in Reichweite. Man sollte meinen, diese Sicherheit könnte die Spieler bei anhaltend guter Torwartleistung etwas vom Druck im Torabschluss befreien. Was wären die Hausherren jedoch für schlechte Gastgeber, wenn der Habenhauser Besuch nicht noch etwas Spannung zu sehen bekommen sollte?! Statt das Spiel sicher herunter zu spielen, gelang es der TUSG nach einem vergebener Strafwurf der Heimakteure wieder ins Spiel zu kommen und sich nach weiteren unnötigen Ballverlusten, im nun von Zeitspiel und unsicheren Aktionen gezeichneten Angriffsspiel der SGBN, auf 16:15 heran zu kämpfen. Während die Uhr am Zeitnehmertisch ungnädig Richtung 60-Minuten-Markierung lief, lag die Entscheidung über Heimsieg oder Unentschieden nun in den letzten Angriffsbemühungen. Selten befreiend war der Moment, in dem das Spielgerät kurz vor Schluss noch den Weg zu Kersten fand, der das aufgetane Loch in der Abwehr nutzte und den Ball, trotz unkontrollierter Haltung, an dem sonst so sicher stehenden Keeper der TUSG vorbei, zu seinem einzigen und doch so wichtigen Tor, in das Netz zu befördern. Einem letzten vergebenen Angriff der Gäste folgte der erlösende Schlusspfiff zum Endergebnis von 17:15.
Die Bilanz eines kuriosen Abends:
Die auffallend starke Torhüterleistung auf beiden Seiten führte zu einem etwas ungewöhnlichen Endergebnis. Zwar muss nun keiner der Akteure für sein 30. Tor eine Kiste ausgeben, jedoch ist der ein oder andere Spieler in einer Partie zum Haare raufen sicher etwas gealtert. Sehr zum Vorteil des freundlicherweise eingesprungenen Schiedsrichtergespanns, war es ein unerwartet friedliches Spiel. Während diesmal also kaum die Gesundheit einiger Akteure gefährdet war, verletzte sich leider einer der beiden Schiedsrichter (an dieser Stelle „Gute Besserung“). Man könnte meinen, es ist der SGBN gelungen sich vor dem Spitzenduell gegen den ATSV geschickt nicht in die Karten schauen zu lassen, denn wirklich aufschlussreich war der Besuch in der BSA Süd sicher nicht. Man könnte allerdings auch meinen, es war einfach nur ein Krampf.
Wie auch immer – am Ende stehen zwei Punkte mehr auf der Haben-Seite.
Für die SGBN bissen sich durch: Dennis – Rasmus – Florian K. (2) – Florian Z. – Gordon (3) – Nils W. (1) – Felix G. (4) – Daniel (4) – Nils A. (2) – Martin – David – Kersten (1)